100 Jahre Reiterverein Stuhr
2013 feiert der Reiterverein Stuhr sein 100jähriges Bestehen! Am 21.05.1913 fand die Gründungsversammlung statt. Seitdem hat der Verein eine Menge erlebt, 100 Jahre sind ja auch eine sehr lange Zeit. Unter anderem mussten 2 Weltkriege und ein Brand überstanden werden.
Nachstehend findet ihr ein paar Sachen, die die Vereinsgeschichte wiederspiegeln. So z.B. eine Zusammenfassung der 100 Jahre, Auszüge aus den, von Torsten Friederici, erstellten Chronikbänden und natürlich auch von unserer 100-Jahr-Feier, die am 01.06.2013 stattgefunden hat.
Ein dickes Dankeschön noch mal an alle Helfer! Ohne euch wäre diese schöne Feier nicht möglich gewesen!
Früher bis Heute
(Zusammenfassung der Vereinsgeschichte)
Geritten wurde in Stuhr schon immer. Es gab genug Züchter, die ihre Pferde zum Militär nach Oldenburg lieferten. Aber 1912 bekam die Sache irgendwie Gemeinsamkeit. Die Idee ging vom Ortsteil Kladdingen aus. Dort fanden sich der Züchter und Hengsthalter Adolf Schumacher, der Landwirt Johann Vohne und der ehemalige Dragoner Sergeant und Landwirt Johann Corßen zusammen. Corßen, der beim Militär gute Reitkenntnisse erworben hatte, gab diese auch an die anderen Reiter weiter und war somit der erste Reitlehrer. Fast jeden Sonntag fand man sich unter seiner Leitung auf einer Wiese zu einer Reitübung zusammen oder traf sich zu einer Reittour. Damit die Sache der Gemeinsamkeit auch ihre Ordnung bekam und darauf wurde seinerzeit von der Obrikeit im Oldenburgischen streng geachtet, beriefen die genannten drei Herren am 21.05.1913 eine Versammlung ein, die die Gründung des Reiterverein Stuhr besiegelte. Der Reitsport wurde fortan eifrig betrieben, es gab auch erste gemeinsame Feste, bis dann mit Beginn des 1. Weltkrieges 1914 das Vereinsleben zum Ruhen kam, da viele Vereinsmitglieder zur Kavallerie einrückten. Erst 1918 begann der Reitverein wieder langsam zu leben. Was heute die Pferdeleistungsschauen sind, waren damals die Rennen. Auch der Reiterverein Stuhr veranstaltete Anfang er 20er Jahre in Stuhr Kuhlen oder auf einer Weide in der Ortsmitte solche Rennen. Sie waren für die damalige Zeit hoch dotiert und lockten somit Reiter und Zuschauer von weit und breit an. Während des 2. Weltkrieges ruhte das Vereinsleben abermals, bis dann am 11. Januar 1947 in Coldeweys Gasthaus eine Wiedergründungsversammlung abgehalten wurde. 32 neue Mitglieder gingen daraus hervor, größtenteils die Nachfolger der alten Stuhrer Reiterfamilien. Stetig ging es seitdem mit dem Verein wieder bergauf. Durch tatkräftige Arbeit vom Vorstand und den guten Reitlehrern, die gewonnen wurden, stellten sich schöne sportliche Erfolge ein. Einzelreiter und Mannschaften errangen gute Platzierungen auf den Turnieren des Kreisverbandes, den der Reiterverein Stuhr 1949 mitgegründet hat. Im Gegensatz zu heute, hatten es die Pferde früher besonders schwer. Neben der sportlichen Seite stand auch die Arbeit auf dem Felde und vor dem Wagen an. Außderdem wurden sie auch nicht zu den Turnieren gefahren, sondern sie wurde angespannt oder hingeritten. Bevor es die Mitglieder schafften 1969 an der Blockener Straße hinter dem Gasthaus Coldewey ein von der Gemeinde Stuhr zur Verfügung gestelltes Grundstück mit einer Reithalle zu bekommen, wurde ausschließlich auf Weiden trainiert. Ab dann war man jedoch witterungsunabhängig, was auch die städtischen Reiter mit ihren Sportpferden anlockte. Der Verein schuf sich eine feste Anlaufstelle und konnte immer mehr Mitglieder aufnehmen. Turniere konnten auf dem Platz wegen seiner Größe nicht abgehalten werden, dafür fanden diese einige Jahre in der Steller Heide statt. Schnell gehörten sie mit 3000-4000 Nennungen zu den größten und bekanntesten in Deutschland. Durch die Aussiedlung von Landwirt Hermann Segelken konnte 1975 die Hofstelle an der Stuhrer Landstraße gepachtet werden. Durch den Einbau von Pferdeboxen konnte den inzwischen vielen Mitgliedern aus den städtischen Bereichen Unterstellmöglichkeiten für ihre Pferde angeboten werden. Die Mitgliederstruktur von Reitern aus dem bäuerlichen Bereich zu reiten für Jedermann war spätestens jetzt vollzogen. Am 15.10.1985 ereignete sich dann das Unglück. Um 18.00 Uhr meldete die Stallmeisterin ein Feuer auf dem Heu- und Strohboden. Es dauerte nicht lange und große Teile der Hofstelle von 1883 standen in Flammen und konnten nicht mehr gerettet werden. Zum Glück kamen Menschen und Tiere ungeschoren davon. Da ein Stalltrakt noch zu benutzen war und auch die etwas entfernte Reithalle nicht zu schaden gekommen war, konnte der Reitbetrieb weiter geführt werden. Viele Mitglieder verließen aber den Verein. Mit Aussicht eines Stallneubaus durch die Familie Brümmer auf der gegenüberliegenden Weidenseite überließ der Verein dann die Hallen- und Reitplatznutzung 1987 der Gemeinde Stuhr. Somit konnte der Verein am 01.02.1987 die neue Reitanlage der Familie Brümmer als Vereinsdomizil beziehen, wo er noch bis heute beheimatet ist. Heute zählt der Verein 250 Mitglieder und gehört damit zu den mitgliederstärksten in der Gemeinde Stuhr. Der Verein bietet täglich Reitunterricht für Schul- (8 Schulpferde sind im Besitz des Vereins) und Privatpferdereiter an. Erfolgreiche Turnierreiter sorgen für sportliche Erfolge in Dressur und Springen. Aber auch die Voltisparte, die gerade in den letzten Jahren enorm gewachsen ist, kann mittlerweile 3 Turniergruppen vorweisen. Des öfteren hat man auch schon am Showwettkampf der Vereine beim Euroclassics Pferde Festival teilgenommen. Der Verein hält im Jahr zwei öffentliche Turniere ab, im Frühjahr ein Dressurturnier bis zur Kl. L und im Sommer ein Springturnier bis zur Kl. M. Aber auch viele andere Veranstaltungen stehen auf dem Programm, wie z.B. das Vereinsturnier, der Voltitag, die traditionelle Weihnachtsfeier, das Osterfeuer, das Pfingstgrillen oder gemeinsame Ausflüge zu Veranstaltungen. Außerdem bietet der Reitverein in den Ferien Reit- und Voltigierlehrgänge für Anfänger an. Für die Zukunft wünscht sich der Verein weiterhin auf gesunden finanziellen Füßen zu stehen und versucht Tradition und Bedürfnisse einer geänderten Mitgliederstruktur zum Wohle aller Vereinsmitglieder in Einklang zu bringen. In den letzten 50 Jahren hat sich diese stark verändert. Die ehemaligen Reiterfamilien gibt es nicht mehr. Viele neue Reithallen sind in der Gemeinde und umzu entstanden. Heute sind 60% der Mitglieder unter 18 Jahren. Gerade die möchte der Verein natürlich weiterhin fördern.
GERD WILDFANG, 1972 Mannschafts-Olympiasieger und 1978 Weltmeister im Springreiten, war Mitglied des Reitverein Stuhr!
Auszüge aus den Chronikbänden
100-Jahr-Feier
Um 14.00 Uhr startete unsere 100-Jahr-Feier mit einem rustikalen Empfang, bei dem Trainer, Ehrenmitglieder, Nachbarn, Geschäftsfreunde, Vereine, Verbände und Sponsoren begrüßt wurden. Der Verein freute sich sehr über Reden und Grußworte vom Bürgermeister Niels Thomsen, vom Landrat Cord Bockhop und vom Pastor der Gemeinde Stuhr Robert Vetter. Außerdem wurden drei unserer Ehrenmitglieder augezeichnet. So erhielt Ulrike Dunkase Niemeyer die silberne Ehrennadel des niedersächsischen Reitverbandes. Helmut Dittmer und Heinz Nobel wurden mit der bronzenen Ehrennadel augezeichnet. Alle drei sind dem Verein schon viele Jahrzehnte treu. Ulrike Dunkhase Niemeyer war selbst 27 Jahre als Schriftführerin im Vorstand tätig. Übergeben wurden die Urkunden und Nadeln durch den 1. Vorsitzenden Dieter Brümmer und Kassenwart Torsten Friederici. Torsten Friederici erhielt ebenfalls, als Dankeschön und Anerkennung für seine tollen mit viel Mühe erstellten Chronikbände, ein Präsent. Die Chronikbände lagen den Gästen auch während der Veranstaltung zur Ansicht aus und ein Teil wurde über einen Beamer auf eine Leinwand projiziert. Weiter ging es um 17.00 mit einem Grillen, zu dem alle Vereinsmitglieder eingeladen waren. Für Unterhaltung sorgte ein Zauberer mit Ballonmodellation und man konnte sich Tattoos stempeln lassen. Außerdem gab es eine große Tombola mit tollen Preisen. Abends ab 20.00 Uhr legte dann der DJ für alle unsere Mitglieder, Freunde und Bekannte auf und es wurde ordentlich gefeiert und getanzt. Stattgefunden hat unsere 100-Jahr-Feier in der Reithalle, die im Vorfeld zu einem toll geschmückten "Festsaal" umgewandelt wurde.
Das Programm
Zeitungsartikel zum Jubiläum